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Die Entnahmemethode ist keine Frage des Geschmacks, sondern eine Frage der Notwendigkeit. Jeder Patient bringt ganz individuelle Eigenschaften mit, nach denen sich die Wahl der Entnahmemethode richten muss.

Follicular Unit Transplantation

Die effizienteste Form der Entnahme ist die Streifenmethode (“FUT”), bei der das benötigte Haar in Form eines einzigen und gut geplanten Ausschnitts als elliptischer Streifen entnommen wird. Die Wunde wird plastisch-chirurgisch verschlossen und bei entsprechender Technik und Hautbeschaffenheit bleibt nur eine sehr schmale, strichförmige Narbe zurück. Durch die spezielle Nahttechnik ‚Tricophytic’ wird ermöglicht, dass auf der entstandenen, hauchdünnen Narbe wieder Haar wachsen kann. Das Ergebnis ist eine kaum bemerkbare Narbe, sowohl bei langem als auch bei kürzerem Haar. Normalerweise ist die Entnahmestelle bereits unmittelbar nach dem Eingriff von Haaren bedeckt und damit nicht sichtbar, kann aber bei rasiertem Kopf sichtbar sein. Der Vorteil der Streifenentnahme liegt vor allem in der Effizienz und hohen Ausbeute an intakten Transplantaten sowie der Präzision und Ausgereiftheit der Technik.

Jedes Haar zählt

Zuerst wird die Spenderellipse unter Zuhilfenahme leistungsstarker Mikroskope einem Teilungsprozess unterzogen, wobei der Techniker den elliptischen Streifen in wenige, kleinere Teile einteilt. Er schneidet dabei verletzungsfrei um einzelne, unregelmäßig wachsende Follikular Units herum. Dieser Prozess wird als ‚Silvering’ bezeichnet. Die entstandenen “Slivers” werden weiter unterteilt, bis man transplantationsfähige Follicular Units erhält. Dieser Prozess, der unter optimaler Vergrößerung und Beleuchtung stattfindet, liefert erstklassige, unverletzte Follicular Units, die konstant maximale Anwuchsraten schaffen.

Follicular Unit Extraction

Die jüngste Technik der Spenderhaargewinnung ist eine Weiterentwicklung der alten Stanztechnik und wird “FUE” (Follicular Unit Extraction) genannt. Dabei werden die Follicular Units mit speziellen kleinen Stanzen (0,7-1,2mm) direkt aus der Haut ausgestochen oder herausgedreht. Der Durchmesser der Stanzen richtet sich dabei nach den Haarcharakteristika des Patienten.

Für eine Follicular Unit Extraction auf höchstem Niveau muss der Spenderbereich rasiert werden, denn nur die Rasur ermöglicht die größte Kontrolle über die natürlichen Follicular Units und der Erkennung der unterschiedlichen Dichten im Spenderbereich. Die strategische Einteilung der Spenderfläche in Bereiche von unterschiedlicher Dichte ermöglicht Entnahmen ohne die Gefahr einer sichtbaren Ausdünnung der Spenderbereiche sowie der Gewinnung von Follicular Units nur aus der sicheren Zone des Patienten. Sofort nach der Entnahme des Follicular Units erfolgt eine sorgfältige mikroskopische Kontrolle, um sicherzustellen, dass dem Patienten nur gesunde Follicular Units verpflanzt werden.

Die Ausbeute durch FUE ist in der Regel klein und hängt auch von den Haareigenschaften des Patienten ab. Um höhere Mengen an Spenderhaar zu gewinnen, wird die Entnahmezone auch schon mal auf Zonen ausgeweitet, die nicht sicher vor Haarausfall sind. Damit steigt die Gefahr, dass das transplantierte Haar in der Zukunft doch kein erhofftes, lebenslanges Wachstum zeigt, sondern entgegen der Erwartung des Patienten ausfällt und kein neues Haar mehr produziert wird. Um das zu vermeiden und da die sichere Zone von Patient zu Patient variiert, muss die Festlegung der sicheren Zone konservativ erfolgen.

Der Vorteil der FUE liegt in der Vermeidung der strichförmigen Narbe am Hinterkopf, was das Tragen etwas kürzerer Frisuren ermöglicht. Durch die Rasur der Spenderzonen  bleiben die punktförmigen Wunden für zwei bis drei Wochen sichtbar. Werden sehr viele Follicular Units entnommen, kann es zu sichtbaren, punktförmigen Narben kommen sowie auch zu einer großflächigen Ausdünnung der Spenderzone. Daher ist eine intelligent geplante Entnahme, verteilt auf die gesamte mögliche Spenderzone, wichtig, um diese sichtbare Ausdünnung zu vermeiden.

Die Follicular Unit Extraction ist eine geeignete Methode der Spenderhaargewinnung, wenn der Patient einen geringen Bedarf an Spenderhaar hat. Wenn aber die mögliche Ausbeute an Spenderhaar durch Follicular Unit Extraction bereits rechnerisch nicht ausreichend sein kann, ist der Spenderhaargewinnung durch Entnahme eines Hautstreifens und damit eine deutlich höhere Menge an möglichem Spenderhaar der Vorzug zu geben.

Wenn der Wunsch nach einem Touch Up besteht, kann Follicular Unit Extraction auch zur weiteren Optimierung des Ergebnisses herangezogen werden.

Lesen Sie hier, mit welchen Einpflanzungsmethoden Follicular Units verpflanzt werden.